In den Wüsten von Nevada und Kalifornien

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Las Vegas, Death Valley, Salton Sea

Las Vegas ist prominentes Beispiel, was man mit wertvollem Wasser in der Wüste so alles anstellen kann. Man betreibt Wasserfälle, Seenlandschaften und bewässert die Grünanlagen der Golfplätze.

Gerne zeigt man, dass man sich diese Verschwendung auch leisten kann!

In unmittelbarer Nachbarschaft kämpft der leidtragende Lake Mead gegen das Austrocknen.

Er ist nicht nur Naherholungsgebiet und Speicher für das Wasserkraftwerk am Hoover-Damm, sondern gleichzeitig ein gigantisches Trinkwasser-Reservoir.

Wissenschaftler rechnen mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit, dass der Lake Mead bis 2021 ausgetrocknet sein wird.

Seit unserem letzten Besuch ist der Wasserstand um rund 30 m gefallen!

Ein erschreckender Anblick!

In Las Vegas macht man sich derweil keine Gedanken, wie Wasser gespart werden kann. Man denkt lieber über eine Pipeline nach, um Wasser aus dem Norden heranzuschaffen.

Wir übernachten am Circus Circus, so dass wir es nur ein paar Meter zum Las Vegas Blvd haben.

Wie an einer Perlenschnur reihen sich hier die bekannten Hotels entlang des sogenannten Strip auf.

Las Vegas wirkt relativ leer. Wir sehen die neuen Hotels Wynn und Encore, denen das bekannte Desert Inn weichen musste und genau gegenüber eine riesige Baustelle.

Relativ eindrucksvoll ist das Venetian Resort Hotel, in dem venezianische Sehenswürdigkeiten nachgebildet sind, einschließlich des Canal Grande, in dem Gondeln fahren.

Hier lassen wir uns etwas Zeit und schlendern über Rialtobrücke und Markusplatz.

Richtige »Las Vegas-Stimmung« kommt diesmal bei uns nicht auf und so verabschieden wir uns bereits am nächsten Tag in die entlegenen Wüstenregionen des Death Valley, wo wir ein paar Tage bleiben werden.

Mit fabelhaftem Wetter und in grandioser Landschaft fühlen wir uns im »Tal des Todes« absolut lebendig.

Bei einem unserer Ausflüge zu den Sanddünen bei Stovepipe Wells Village stoppen wir an einer Parkbucht, um Landschaftsaufnahmen zu machen.

Zwei PKWs rasen heran und halten unmittelbar vor uns, obwohl wir schon ziemlich vorne in der ansonsten leeren Parkbucht stehen.

Drei Personen springen aus den Fahrzeugen: Ein Ranger in Uniform, ein Mann und eine Frau.

Der Ranger ist von unserem Fahrzeug absolut begeistert und stellt sich zwischen seinen vielen Fragen als Chef vom Death Valley NP vor.

Während wir ihm alles erklären, haben die beiden anderen ihre Ausrüstung aufgebaut und fotografieren und filmen.

Der Fotograf bewegt sich ständig um uns herum, fotografiert unser Gespräch aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven. Man kommt sich vor wie ein Star! Die Frau fotografiert und filmt die Personen und hauptsächlich unser Fahrzeug – auch von unten! Genau: Getriebe, Kardanwelle usw.

Beim Tauschen der Visitenkarten wird dann klar, was hier geht! Brian ist Fotojournalist der Los Angeles Times und J.T. – der Parkchef – ist der Star!

Als einziger Nationalpark-Chef hat er sich öffentlich gegen Bestrebungen der Bush-Administration aufgelehnt, die Mission des National Park Service zu ändern.

Schneemobile und ATVs sollten in den National Parks erlaubt werden. Das wäre das Ende des Naturschutzes!

Ein Artikel in der VANITYFAIR klärt uns über die Zusammenhänge auf.

Wir fahren weiter nach Süden zum Joshua Tree NP. Im Park wachsen nicht nur die Joshua Trees (Yucca Palmlilie), sondern es gehen hier auch zwei unterschiedliche Wüstentypen ineinander über.

In den Höhenlagen des Nordwestens befindet sich die feuchtere Mojave-Wüste mit den Joshua Trees und im Südosten die Colorado-Wüste, in der Kakteen wachsen.

Von hier geht es zum Salton Sea nördlich von Niland, wo wir uns mit Maria und Otto treffen wollen, die wir in Lillooet (Kanada) kennengelernt haben.

Der Salton Sea ist 1905 durch einen Dammbruch des Colorado River entstanden, der die Senke des Imperial Valley gefüllt hat. Der salzhaltige Salton Sea liegt mehr als 60 m unterhalb des Meeresspiegels und ist abflusslos.

Hier vergehen die Tage viel zu schnell und wir vier haben uns viel zu erzählen und Wissenswertes auszutauschen.

Schließlich fahren wir zum Einkaufen nach La Quinta, welches ca. 70 km nördlich bei Palm Desert liegt.

Obwohl es erst seit gestern etwas regnet, ist der Highway 111 an mehreren Stellen leicht überflutet.

In der Stadt stehen ganze Strassen unter Wasser und manche sind sogar gesperrt. Bei La Quinta bleiben wir ein paar Tage am Lake Cahuilla, bis wir unsere Einkaufsliste abgearbeitet haben.

Bis zu unserer Einreise nach Mexiko wollen wir wieder zum Salton Sea und von dort dann direkt zur Grenze nach Mexicali.

Bei einem Ausflug nach Niland besuchen wir den Salvation Mountain, der hier vom liebenswerten Künstler Leonard Knight seit fast 25 Jahren gebaut wird.

Angeblich wurden bis jetzt geschätzte 380.000 Liter Farbe verstrichen! Daraus entstand ein buntes Kunstwerk mitten in der kargen Wüste!

Auch diesmal vergeht die Zeit viel zu schnell und wir müssen unsere Vorbereitungen für die Weiterreise endlich abschließen.

Zum Schluss bekommt Gecko noch einen Alemania Schriftzug an die Front, damit man uns gleich als Deutsche unter den Gringos erkennt.

Glücklicherweise hatte Otto noch einen übrig und uns diesen geschenkt. Das spart uns die Suche nach einer entsprechenden Firma.

Noch einmal herzlichen Dank!

Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg zur Grenze!

Bye-bye USA! Hola Mexico!

Bilder

„Schmutziges Wasser wird wieder klar,
wenn man es stehen läßt.“
(Laotse, 6. oder 4.-3. Jh. v. Chr.)