Auf dem Landweg nach Marokko

Lange haben wir darauf hingearbeitet, endlose Aufgabenlisten abgehakt, unzählige Termine wahrgenommen, in die Technik des Fahrzeugs eingearbeitet, Ausrüstung, Werkzeug und mitzuführende Ersatzteile beschafft, Reiseberichte studiert, Informationen beschafft, Fahrzeug gepackt, die Website vorbereitet u.v.a.m.

Am 01.11.07 ist es endlich soweit und wir starten unsere erste Langzeitreise, die ca. 4-5 Monate dauern soll. Unser eigentliches Ziel ist Marokko.

Da bekanntlich der Weg das Ziel ist, wollen wir auf dem Weg nach Marokko noch ausgiebig Spanien erkunden.

Um 15:00 geht es in Jagstfeld los! Da wir uns noch mit einem Bekannten treffen, ist unser erster Übernachtungsplatz dann auch gleich schon kurz vor Karlsruhe direkt an der Rheinfähre Peter Pan.

Am Rhein stehen wir nachts vollkommen alleine, 20m vom Wasser und außer den Dieselmotoren der vorbeifahrenden Schiffe stört absolut nichts die schon fast gespenstische Ruhe.

Beim Bäcker am Fähranleger gibt es frische Brötchen für das Frühstück. Der perfekte Übernachtungsplatz! Also noch eine Nacht …

Nun geht es auf der französischen Seite auf idyllischen Landstraßen dem Rhein entlang Richtung Mulhouse und dann die klassische Autobahn-Route in den Süden.

Während der Fahrt sind einige interessante Bilder entstanden, die wir »Fahrdynamische Fotografie« getauft haben.

Kurz nach der spanischen Grenze – zwischen Arenys de Mar und Caldes d’Estrac – haben wir einen tollen Platz direkt am endlosen Sandstrand entdeckt, den wir uns ein paar Tage mit einem Paar aus Holland teilen.

Zu dieser Jahreszeit ist trotz herrlichen Wetters kaum Betrieb, so dass wir auch die traumhaften Sonnenaufgänge nahezu ungestört genießen können.

Danach geht es weiter Richtung Süden bis Oliva (Valencia). Auf Camping Ole gibt es einige wenige Dünenplätze, die etwas erhöht zwischen Campingplatz und Meer direkt am endlosen Sandstrand liegen.

Genau das Richtige für ausgiebige Strandspaziergänge und Ausflüge in die nahen Berge.

3 Tage haben wir reserviert, dann auf 9 Tage verlängert und zum Schluss stehen wir ganze 20 Tage auf »der Düne«.

Das liegt natürlich auch an den überaus freundlichen »Dünenbewohnern«. Nettere Nachbarn findet man wahrscheinlich auf keinem Campingplatz entlang der Costa Blanca!

An dieser Stelle viele Grüße an Helga, Udo, Anna, Gerd und alle anderen! Die Abreise fällt wirklich nicht leicht.

Nun geht es weiter in den National Park Cabo de Gata. Die Gegend wird auch als die einzige Wüste Europas bezeichnet.

Bilder

„Vagabondage ist Befreiung,
und das Reiseleben auf allen Straßen ist Freiheit.“
(Isabelle Eberhardt, 1877-1904)
Partnachklamm, Breitachklamm, Leutaschklamm

Nach großen und kleinen Verzögerungen war unser Fahrzeug Mitte Dezember endlich soweit fertig, dass wir eine erste Testfahrt unternehmen konnten.

Neben dem Erholungswunsch hatten wir das Ziel, das Fahrzeug und die technischen Einrichtungen »live« kennenzulernen und auf korrekte Funktion zu prüfen.

Wir entschlossen uns daher, im winterlichen Voralpenraum eine »Klammtour« zu unternehmen. Bei den vorherrschenden Minusgraden konnten wir dabei auch gleich Diesel-Heizung und Warmwasserboiler ausgiebig testen.

Eine Liste der Änderungswünsche wurde angelegt und gepflegt. So konnten schnell die Punkte identifiziert und gesammelt werden, die am Fahrzeug geändert werden sollten. Teils banale Dinge (z.B. fehlender Kleiderhaken), aber auch durchaus relevante Fehlfunktionen (z.B. 2te Lichtmaschine lädt nicht) wurden entdeckt.

Die grobe Planung unserer Reiseroute führte uns zur Partnachklamm (Garmisch-Partenkirchen), Leutaschklamm (Mittenwald) und Breitachklamm (Oberstdorf). Die Tage dazwischen verbrachten wir mit wandern, spontanen Unternehmungen und Tagesausflügen.

In Mittenwald war es recht angenehm, da es dort noch keinen richtigen Stellplatz, sondern nur einen geschotterten Parkplatz direkt neben dem Bahnhof (kaum Zugverkehr) gibt. Dieser gebührenfreie Stellplatz war dann trotz Karwendelblick auch relativ leer und nicht so überfüllt, wie die Stellplätze in der Umgebung. Wegen der zentralen Lage des Stellplatzes sind Supermarkt und sonstige Geschäfte nicht weit, und man kann das Fahrzeug stehen lassen. Direkt beim Bahnhof findet man auch öffentliche Toiletten und Container.

Wanderwege gibt es rund um Mittenwald mehr als genug, und bei ein paar Tagen mit ca. 15 cm Schnee, war es wirklich sehr erholsam.

Während unserer Zeit in Mittenwald fand auch der Vortrag PANAMOBIL – von ALASKA bis FEUERLAND“ statt, den wir uns natürlich nicht haben entgehen lassen.

Bilder

„Für die Höhe der Berge ist die Mühsal ihrer Besteigung
durchaus kein Maßstab.“
(Friedrich Nietzsche, 1844-1900)